Travers reiten? Kennen wir nur aus der Großpferde Dressur? Diese Anspruchsvolle Übung ist auch bei uns Islandpferdereitern angekommen. Christopher Weiss erklärt uns, warum es ein nützliche und ergänzende Trainingseinheit ist.

Traversreiten im Islandpferdesport – Ein fundierter Überblick

Das Traversreiten gehört im Islandpferdesport zu den anspruchsvollen Trainingselementen, die sowohl die körperliche als auch die geistige Flexibilität des Pferdes fördern. Es stellt eine spezielle Form der Seitwärtsbewegung dar, bei der das Pferd gezielt aus der Längsbewegung heraus in einen traversalen Gang übergeht. Dabei werden verschiedene Aspekte der Pferdeausbildung angesprochen, von der Verbesserung der Koordination bis hin zur Steigerung der Beweglichkeit und des Gleichgewichts.

1. Grundlagen und Zielsetzung des Traversreitens

Beim Traversreiten soll das Pferd lernen, sich seitlich zu bewegen, ohne dabei seinen Vortrieb zu verlieren. Diese Trainingsmethode verfolgt mehrere Ziele:

Verbesserung der Beweglichkeit: Durch gezielte laterale Bewegungen werden Muskulatur und Gelenke flexibel trainiert, was insbesondere im Hinblick auf eine spätere Belastung bei sportlichen Wettkämpfen von Vorteil ist.

Förderung der Balance: Die Umstellung von Längs- auf Seitwärtsbewegungen erfordert ein hohes Maß an Balance und Koordination. Das traversale Training trägt dazu bei, das Körpergefühl des Pferdes zu schärfen und die Symmetrie zu verbessern.

Steigerung der Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit: Das Traversreiten fordert das Pferd geistig, da es auf feine Hilfengebung des Reiters reagieren und sich an wechselnde Bewegungsrichtungen anpassen muss.

Prävention von muskulären Dysbalancen: Durch die Einbeziehung beider Körperseiten wird eine gleichmäßige Muskulaturentwicklung unterstützt, was langfristig auch Verletzungen vorbeugen kann.

2. Wichtige Aspekte beim Traversreiten

Um die positiven Effekte des Traversreitens voll auszuschöpfen, ist es entscheidend, einige zentrale Punkte zu beachten:

Angemessener Trainingszustand: Wie bei allen anspruchsvollen Trainingsmethoden ist ein adäquates Aufwärmen Voraussetzung. Das Traversreiten sollte erst dann durchgeführt werden, wenn das Pferd aufgewärmt und entspannt ist.

Richtige Hilfengebung: Die lateralen Hilfen müssen feinfühlig und klar dosiert eingesetzt werden. Ein zu starkes Einwirken kann zu Verspannungen oder Unbehagen führen, während ein zu schwaches Signal zu Missverständnissen im Bewegungsablauf führt.

Korrekte Körperhaltung und Balance des Pferdes: Der Reiter spielt eine wesentliche Rolle, da seine Körperposition und sein Gleichgewicht direkten Einfluss auf die Ausführung der Traversbewegungen haben. Nur ein harmonisches Zusammenspiel von Pferd und Reiter ermöglicht eine saubere Umsetzung.

Individuelle Anpassung: Jedes Pferd besitzt individuelle anatomische und charakterliche Voraussetzungen. Das Trainingspensum sowie die Intensität der Traversbewegungen sollten daher individuell abgestimmt werden, um Überforderung zu vermeiden und kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.

Langsame Steigerung der Komplexität: Ähnlich wie bei anderen Trainingsdisziplinen sollte das Traversreiten in einfachen Schritten eingeführt werden. Zunächst kann das Pferd an geraden Linien oder leichten Kurven seitlich geführt werden, bevor komplexere Übungen, wie das Traversreiten in Kombination mit anderen Gangarten oder auf wechselndem Untergrund, in den Trainingsalltag integriert werden.

3. Positive Effekte des Traversreitens für das Islandpferd

Richtig angewandt, bringt das Traversreiten zahlreiche Vorteile mit sich:

Verbesserte Körperwahrnehmung: Durch das gezielte Training der lateralen Beweglichkeit wird die Propriozeption des Pferdes verbessert. Das Pferd lernt, seine Gliedmaßen und seinen Körper in Relation zueinander besser wahrzunehmen, was auch in anderen Disziplinen von Vorteil ist.

Stärkung der Muskulatur: Die oft ungleichmäßig beanspruchte Muskulatur wird durch Traversbewegungen ausgeglichen und gestärkt. Dies führt zu einer besseren körperlichen Balance und kann das Risiko von Verletzungen mindern.

Erhöhte Bewegungsfreiheit und -qualität: Durch die Förderung von Flexibilität und Geschmeidigkeit in den Gelenken zeigt das Pferd eine insgesamt flüssigere und harmonischere Bewegungsablauf.

Bessere Reaktionsfähigkeit und Zusammenarbeit: Das Traversreiten schult das kommunikative Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter. Das Pferd lernt, auf subtile Signale schnell und präzise zu reagieren, was insbesondere in Wettkampfsituationen von großem Vorteil sein kann.

Förderung der mentalen Ausgeglichenheit: Die geistige Herausforderung und Abwechslung beim Traversreiten können zu einer höheren Konzentrationsfähigkeit und einem ausgeglicheneren Verhalten des Pferdes beitragen.

Fazit

Traversreiten im Islandpferdesport ist weit mehr als nur eine Übung zur lateralen Bewegung. Es ist ein umfassendes Trainingsinstrument, das dem Pferd hilft, seine körperlichen u

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